Buchbesprechung

 

Umschlagbild Vorderseite: Gedenkblatt zum Reformationsjubiläum 1856: LKA 153 Nr. 66

 

 

Bildatlas zur badischen Kirchengeschichte 1800 – 2021,

im Auftrag des Vereins für Kirchengeschichte in der Evangelischen Landeskirche in Baden,

hrsg. von Udo Wennemuth u.a., Ubstadt-Weiher, Heidelberg u.a.: verlag regionalkultur 2021, 341 S.,
369 meist farb. Abb., 30,4 x 25,4 cm., geb., 1,9 kg, 24,80 €, ISBN 378-3-95505-260-7

Ohne dass dies auf dem Titelblatt oder der Titelblattrückseite angegeben wird, wurde der Band anlässlich des badischen Unionsjubiläum 2021 erarbeitet. Dies geht erst aus dem Vorwort hervor. Dort wird der Band auch als Begleitpublikation zur Ausstellung zum Unionsjubiläum bezeichnet, welche zusammen mit dem und in dem General-landesarchiv Karlsruhe veranstaltet und von Ende Mai bis Anfang November 2021 gezeigt wird.

Alle insgesamt 155 „Themen“ werden im Bildatlas je auf zwei Seiten dargestellt, auf einer Seite mit einer Abbildung oder auch bis zu vier Abbildungen, auf der Seite gegenüber mit einem erläuternden Text (einschließlich Literatur-hinweisen). Die meisten der digitalen Bildvorlagen für die durchweg hervorragenden Abbildungen erstellte die Dipl.-Restauratorin (FH) des Landeskirchlichen Archivs Anna Eifler. Die „Artikel“, verfasst von 54 Autoren und Autorinnen, folgen „grob chronologisch“ aufeinander, von der Entstehung des Großherzogtums Baden 1806 bis zu der gemein-nützigen diakonischen Einrichtung „Kirchen-Käserei Sindolsheim“, 2019 initiiert durch den Arbeitsbereich „Kirche im ländlichen Raum“. Die 155 Themen folgen aufeinander leider ohne Zwischenüberschriften oder einer Gliederung, wie etwa Vorgeschichte der Union / 19. Jahrhundert bis und nach 1861 oder 1871 Kaiserreich / 20. Jahrhundert mit Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Zeit, Nachkriegszeit, Gegenwart. Überraschend betreffen nur etwa ein Drittel der Nummern das 19. Jahrhundert, jedoch zwei Drittel das 20. Jahrhundert, darin die Zeit nach etwa 1950 ungefähr zur Hälfte.

Lithographie, GLA J-Aa K 8a

Foto.: Rüdiger Krauth

(Der etwas seltsame Titel Atlas wird zwar im Vorwort kurz angesprochen, aber nicht begründet. „Bildband“ wäre der umfangreichen Texte wegen ebenso keine angemessene Bezeichnung gewesen.)

Die Bilder auf der linken Seite werden im Text auf der rechten Seite oft nicht oder nicht eingehend genug beschrie-ben, besonders bei klein gedruckten, nur mit einer Lupe lesbaren Texten, oder es wären sogar Transliterierungen erwünscht gewesen. Mindestens ein Drittel der Texte stammt vom 1. Herausgeber; dass schätzungsweise 80 Pro-zent der Bildauswahl ebenfalls vom 1. Herausgeber stammt, ist immerhin nicht ersichtlich.

Folgende hilfreiche Beigaben beschließen den Band: ein umfangreiches Literaturverzeichnis (richtiger: Quellen- und Literaturverzeichnis), Register der Sachen, der Personen und der Ortsnamen, die (kurze) Liste der leihgebenden und bereitstellenden Institutionen, eine Liste (richtiger: ein Register) der bloßen Namen der Autoren und Autorinnen mit ihren Nummern.

Nicht wenige der Exponate stammen aus den eigenen Beständen des Landeskirchlichen Archivs (LKA) und der Landeskirchlichen Bibliothek (LKB) oder des Generallandesarchivs (GLA). Manches davon blieb bisher mehr oder weniger unbekannt. Je ein Beispiel seit genannt:

 

GLA 230/Nr.126:
Unionsurkunde 1821, 1.Seite

LKB L 75: 1. Druckschrift zur Kirchenvereinigung, 1821

LKA 150/96: Carl Ullmann, Bleistiftzeichnung Heidelberg, 1825

So wird jeder in dem Band etwas finden, was ihn interessiert oder sogar neu für Ihn ist.

 

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© Gerhard Schwinge