Buchbesprechung

 

 

 

 

 

 

Protestantismus in Baden

 

 

 

 

 

Georg Gottfried Gerner-Wolfhard,

Kleine Geschichte des Protestantismus in Baden.

Karlsruhe: G. Braun Buchverlag 2013, 263 S., zahlr. sw. Abb. ISBN 978-3-7650-8437-9 geb. € 12,90

 

Dieser Überblick über den Protestantismus in Baden von den Vorreformatoren des 15. Jahrhunderts an bis zur Gegenwart ist bisher zu wenig beachtet worden, sonst gäbe es, wie bei den meisten anderen Büchern dieser Buchreihe „Kleine Geschichte …“ längst eine zweite Auflage. (Armin Kohnles Kleine Geschichte der Kurpfalz von 2005 gibt es bereits in 5. Auflage.) Denn kundig und gut lesbar stellt der Autor, der badische Theologe und lange Zeit Lehrbeauftragte für badische Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg und Ausbildungsreferent im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe, die wechselvolle Geschichte der Evangelischen in Baden dar, mit vielen Einzelheiten und Zitaten, die selbst Kennern der badischen Kirchengeschichte oft unbekannt sein werden.

 

Absichtlich wurden mit Protestantismus und Baden zwei übergreifende Begriffe gewählt, um das immer wieder eine andere geogra-phische Gestalt annehmende Baden und die zwei verschiedenen konfessionellen Ausprägungen zusammenzubringen, bis hin zur unierten Landeskirche im Großherzogtum Baden seit 1821. Entsprechend zeigen viele Glasfenster aus der Zeit des Historismus in Kirchen Mittel- und Nordbadens beide Reformatoren nebeneinander: Luther und Calvin, wie die Darstellung aus der Kirche in Wies-loch auf dem Einband; auch mit Melanchthon und Zwingli wird in mehreren Kirchenfenstergemälden an die beiden einst getrennten Konfessionen erinnert, an das Luthertum der ehemaligen Markgrafschaft Baden und an die Reformierten in der Kurpfalz. ‒  

 

Noch heute hat die badische Kirche eine weitgehend gleiche territoriale Ausdehnung wie im Großherzogtum.

 

Zweimal heißt es im Buch, dass darin erzählt wird, also keine wissenschaftliche Abhandlung geboten wird. Dennoch wäre es eine Bereicherung gewesen, wenn die eigentlich üblichen Beigaben nicht fehlen würden: ein Personenregister, ein weiterführendes Literaturverzeichnis, Zitatnachweise in Anmerkungen, vielleicht sogar eine Zeittafel. Doch lesenswert und daher kaufenswert ist die „Kleine Geschichte“ allemal.

 

Luther und Calvin, ev. Kirche Wiesloch

 

 

Zwingli und Luther, ev. Kirche Schriesheim

 

 

Druckversion | Sitemap
© Gerhard Schwinge