Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde / ELThG² – Neuausgabe,

 

hrsg. von H. Hempelmann und U. Swarat u. a.

 

Band 1: A – E

Holzgerlingen: SCM R. Brockhaus 2017, LVIII, 1954 Sp.,  

sw. Abb. – geb. 128,00 € (fast 2 kg)

 

Band 2: F – K, 2019 (Nov.), 1168 S., sw. Abb. ‒ geb. 128,00 €

           

 

‒ auch als E-Books erhältlich ‒

 

 

Das ELThG erschien zum ersten Mal in drei Bänden und einem Registerband in den Jahren 1992 bis 1997. Die Neuausgabe nach
25 Jahren soll vier Bände umfassen; der zweite Band ist im Abstand von zwei Jahren für November 2019 angekündigt. Die Erstausgabe wurde wesentlich erweitert, die Artikel wurden bis auf wenige Ausnahmen neu verfasst oder überarbeitet und aktualisiert. Die Neuausgabe soll ca. 3400 Artikel von über 1000 Autoren enthalten. (Laut Vorwort wird auf Gendergerechtigkeit „aus Gründen der besseren Lesbarkeit“ verzichtet.) – Wie heute üblich, selbst bei Nachschlagewerken, gibt es auch vom ELThG eine Studienausgabe (als korrigierter Nachdruck der Erstausgabe 1997‒2000) und vom ELThG² eine verbilligte E-Book-Ausgabe.

 

Beim ELThG² handelt es sich, im Unterschied zu den verschiedenen vorliegenden, evangelischen und katholischen theologischen Enzyklopädien oder Lexika, um ein evangelikales Lexikon, ohne andere Positionen und Autoren auszuschließen. (Stand bei der Titelfassung das verbreitete katholische Lexikon für Theologie und Kirche / LThK Pate?, hier steht Gemeinde statt Kirche.) Gegründet auf die biblischen Grundlagen des christlichen Glaubens und auf die Bekenntnisse der Reformation, „schenkt dieses Lexikon jenen theologischen Anliegen und Arbeitsergebnissen spezielle Aufmerksamkeit, die für den von Pietismus und Erweckungsbewegung geprägten deutschsprachigen Protestantismus sowie die weltweite evangelikale Bewegung von besonderer Bedeutung sind“ (Vorwort). Angehörige von über 20 freien theologischen Hochschulen und Gemeinschaften bilden daher die Mehrzahl der Autoren. Ebenso vertritt der Verlag die evangelikale Ausrichtung: Zur Stiftung Christlicher Medien / SCM gehören die ehemals selbständigen Verlage Hänssler, R. Brockhaus (nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen Verlag F. A. Brockhaus – Bibliographisches Institut) und Bundes-Verlag.

 

Der Aufwand für ein solches enzyklopädisches Vorhaben ist groß. Neben den zahlreichen Personenartikeln finden sich viele abstrakte Lemmata, meist mit mehreren Unterabschnitten, zum Teil von verschiedenen Autoren verfasst. Zum Beispiel: „Eigentum“ auf 5 ½ Seiten in fünf Teilen. Oder „Erkenntnis“ auf 9 ½ Seiten mit ebenfalls fünf Teilen, diese wieder noch mit Untergliederungen. Nicht ohne Grund sprechen die Herausgeber von Lesern, nicht von Benutzern des Lexikons.

 

Auf die große Zahl der beteiligten Autoren wurde schon hingewiesen. Laut dem seitenlangen Register der Autoren (darunter auch badische und G. Schwinge mit den Artikeln A. Henhöfer und J. H. Jung-Stilling in Band 2; zu den Autorennamen im Register fehlen leider oft Ortsangaben) handelt es sich überwiegend um unbekanntere, fast immer promovierte, zum Teil habilitierte Spezialisten. Die Quellen- und Literaturangaben zu den einzelnen Artikeln sind sehr knapp. Auf den neun Seiten Abkürzungsauflösungen fehlen die Institutionen. Die Abbildungen sind fast nur Bildnisse von Personen. Umlaute im Deutschen wurden im Alphabet nicht berücksichtigt (wegen außerdeutscher Benutzer?). Um möglichst viel Text auf die Seiten zu bringen, sind die Seitenränder schmal und ist die Drucktype klein.

 

Was rechtfertigt die Herausgabe des ELThG2? Die evangelikale Positionierung? Dass es das neueste theologische Nachlagewerk auf dem Buchmarkt ist bzw. nach dem Abschluss, wohl nicht vor 2023, sein wird?

 

(Vgl. auch die Rezension des Verfassers in: Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte 13 (2019), S. 217 f.)

 

                                                                                                                                                                            

 

 

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© Gerhard Schwinge