Unsere Glaubensbekenntnisse
Im Jahr 2021 wurde in Baden der Union von 1821 gedacht, der Vereinigung der lutherischen und der reformierten Kirche im badischen Großherzogtum. Die auf der Unionsynode verabschiedete Unionsurkunde nennt in § 2 die Bekenntnisgrundlagen der neuen Landeskirche. Es sind die zuvor schon in den Kirchen geltenden reformatorischen Bekenntnisse: das bisher schon in beiden Kirchen geltende Augsburger Bekenntnis von 1530, der lutherische Kleine Katechismus von 1529 und der reformierte Heidelberger Katechismus von 1563. Diese drei reformatorischen Glaubensbekenntnisse werden ebenfalls im Vorwort der nach dem Zweiten Weltkrieg erarbeiteten Grundordnung von 1958, einer Art Kirchenverfassung, genannt. Alle diese Texte sind im Evangelischen Gesangbuch im hinteren Teil abgedruckt, freilich vom Kleinen Katechismus abgesehen, nur in Auszügen.
Martin Luthers Kleiner Katechismus, 1529
Der Kleine Katechismus besteht aus fünf Hauptstücken: den Zehn Geboten, dem Apostolischen Glaubensbekennt-nis, dem Vaterunser, den Sakramenten Taufe und Abendmahl (dies mit Beichte). Alle Teile sind mit der Methode: Frage und Antwort untergliedert und erklärt. Daran zeigt sich, dass dieses und die anderen Bekenntnisse auch Un-terrichtsvorlagen darstellen (Der Verf. hat in den ersten Nachkriegsjahren im Konfirmandenunterricht den gesamten Katechismus mit seinen Erklärungen auswendig lernen müssen.) Der Kleine Katechismus ist die bekannteste evan-gelische Bekenntnisschrift.
Augsburger Bekenntnis von 1530, von Philipp Melanchthon für das Augsburger Konzil verfasst
Das Augsburger Bekenntnis besteht aus 28 Artikeln in drei Teilen.
Heidelberger Katechismus von 1563, überwiegend verfasst von Zacharias Ursinus
Der Heidelberger Katechismus besteht aus 129 Fragen mit Antworten, unterteilt in die drei Teile: Von des Menschen Elend / Von des Menschen Erlösung / Von der Dankbarkeit. ‒ Die bekannte 1. Frage lautet: Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? ‒ Ursinus war ein durch Calvin und Zwingli geprägter reformierter Reformator, des Calvinismus in der Südpfalz und vor allem in Heidelberg wirksam wurde.
Christen von heute ist wohl nur noch, wenn überhaupt, der Kleine Katechismus vertraut.