Buchbesprechung

 

 

 

Kleiner Kirchenführer Karlsruhe

Jürgen Krüger,

 

 

Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen ACK Karlsruhe, des Bildungszentrums Roncalli-Forum Karlsruhe, des katholischen Dekanats Karlsruhe und der Evangelischen Kirche Karlsruhe.

 

herausgegeben von Kira Busch-Wagner (ACK, evang.), Günter Frank (ACK, röm.-kath.), Tobias Licht (ACK, röm.-kath.) und Marc Witzenbacher (Landeskirche / ÖRK-Koordinator).

Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a.: verlag regionalkultur 2022, 96 S. mit 108 meist farb. Abb. u. 2 Stadtplänen, Broschur. ISBN 978-3-95505-335-2. EUR 11,90

ebenso eine englische, eine französische und eine spanische Ausgabe.

 

Verlagstext

Vom 18. Jahrhundert und den von Friedrich Weinbrenner und Heinrich Hübsch geprägten Phasen über die Kriegs-zeiten des 20. Jahrhunderts, in denen Otto Bartning gewirkt hat, bis hin zur Gegenwart – der Kleine Kirchenführer Karlsruhe beleuchtet alle Epochen des Kirchenbaus seit der Stadtgründung. Aber auch die Synagogen und der Garten der Religionen werden beschrieben. Die Informationen zu 37 ausgewählten Kirchen und religiösen Stätten, ihrer Architektur und Ausstattung bettet Jürgen Krüger, ausgewiesener Experte für Kirchenbau, in einen Überblick über die Entwicklung der letzten 300 Jahre ein und bietet damit eine gut verständliche konfessionsübergreifende Einführung in die christliche Baugeschichte Karlsruhes.

Nach dem umfassenden Band Kirchen in Karlsruhe und die Synagoge legt der Kleine Kirchenführer den Fokus auf eine Auswahl typischer und herausragender Sakralbauten Karlsruhes – ein kompakter Begleiter auf einem Spazier-gang durch die Kirchenlandschaft der Fächerstadt.“

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Die literarische Gattung „Führer“ dient dazu, Besucher und Gäste über Orte oder Regionen oder Sehenswürdigkeiten zu informieren. Wie durch die Herausgeber und die Tatsache der drei fremdsprachigen Ausgaben erkennbar ist, er-schien der hier vorzustellende Karlsruher Kirchenführer am 31. August anlässlich der Vollversammlung des Ökume-nischen Rats der Kirchen vom 31.8. bis 8.9. 2022 in Karlsruhe. Es ist also ein ökumenischer Karlsruher Kirchenfüh-rer. (Auf die Wiedergabe des Mottos und des Logos der ÖRK-Vollversammlung wurde zurecht verzichtet.) Verfasser ist der Karlsruher Kunst‒ und Architekturhistoriker Prof. Dr. Jürgen Krüger.

Neben Besuchern können natürlich ebenso Einheimische an solchen Führern interessiert sein, wenn diese nützliche Informationen enthalten, wie sie durch Verzeichnisse und Register zugänglich gemacht wurden.

 

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Von Jürgen Krüger erschien 2015 zum 300. Stadt-jubiläum, ebenfalls im Auftrag der ACK und im selben Verlag, der wesentlich umfangreichere Band „Kirchen in Karlsruhe und die Synagoge“ (264 S. mit 291 farb. Abb. und 9 Karten, Broschur. ISBN 978-3-89735-890-4. EUR 12,90).
 

Beschreibungen von insgesamt 117 Kirchen und gottes-dienstlichen Orten (z. B. auch Kapellen in Krankenhäu-sern ‒ ein unsinniges Streben nach Vollständigkeit. Hilfreich sind ein Personenregister und ein Bauten-register.)

 

 

Weitere Informationen zum Buch, dem ökumenischen Kirchenführer 2022

 

Voran stehen zwei Grußworte: das der kath. und evang. Stadtdekane von Karlsruhe und das ebenfalls gemeinsame des Freiburger Erzbischofs und der badischen Landesbischöfin. Es folgt ein einführendes Vorwort von Tobias Licht, in dem die Broschur ein „Begrüßungsgeschenk für die Delegierten“ genannt wird.

 

Den Einband und die Umschlagklappen vorne und hinten dominieren Kom-positionen aus zusammen 26 kleinformatigen Bildchen, die leider nirgend-wo identifiziert werden. Auf zwei Stadtplänen sind die Nummern der 37 beschriebenen Objekte eingetragen. 108 meist farbige, meist kleinformatige Abbildungen sind in die Texte eingefügt, leider ohne Bildlegenden, die zumindest zum Teil wünschenswert gewesen wären (so auch im Band von 2015).

Das Buch ist geschichtlich angelegt, eingeteilt in sieben Epochen mit his-torischen Einleitungen. Leider sind die Epochen nicht genügend durch Jah-reszahlen gekennzeichnet, was für viele Leser des Buchs, insbesondere die angedachten fremdländischen Benutzer, wünschenswert gewesen wäre.

 

 

 

 

 

Es folgen die 37 Einzelbeschreibungen, nämlich von 33 Kirchen, nämlich 12 evangelisch-landeskirchlichen da-runter die Waldenserkirche in Palmbach, und 13 katho-lisch-diözesane Kirchen, dann 8 weitere Kirchen (meis-tens Freikirchen: die ev.-lutherische, die altkatholische, die der Methodisten, der Baptisten, (und mit sektenhaf-tem Charakter, gleichwohl als Mitglieder der ACK Karls-ruhe:) die neuapostolische und eine Pfingstgemeinde., dazu die Serbisch‒orthodoxe Kirche Karlsruhe); außer-dem das Ökumenische Gemeindezentrum in Oberreut, 2 Synagogen, und schließlich der „Garten der Religi-onen“. ‒ Diese Kirchenbaubeschreibungen sind durch-weg historisch-detailreich.

Eigene Abschnitte mit Kurzbiographien erhielten drei Architekten, nämlich Weinbrenner, Hübsch, Bartning und der kath. Theologe u. Künstler Emil Wachter und Sachthemen: Kirchturm, fürstliche Grablegen, Friedhof, Glocken, Orgeln. Es fehlt leider das Thema Kirchen-fenster (so auch im Band von 2015). Und bei den Ar-chitekten fehlt leider das Architekturbüro Curjel und Moser, obwohl diese die Erbauer von Christuskirche und Lutherkirche waren, den beiden wichtigsten evan-gelischen Kirchen der Stadt, nach der Stadtkirche (ebenso stammt das Oberkirchenratsgebäude von 1908 in der Karlsruher Blumenstraße von Curjel und Moser); dagegen war Hübsch unangebracht, die einzige Kirche von ihm in Karlsruhe ist St. Cyriakus (kath.).

Äußerst knapp sind die zusammenfassenden Quellen- und Literaturhinweise am Schluss.

 

 

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© Gerhard Schwinge