Buchbesprechung
Weinbrenner ‒ Hebel ‒ Kalmück
In 12 nicht nummerierten Kapiteln werden Karlsruher Bauten Weinbrenners innerhalb ihrer Umgebung, in heutiger Gestalt oder in historischen Grafiken in Bild und Text vorgestellt: das Markgräfliche Palais, die Evangelische Stadt-kirche,
Die Stadtkirche: von Baudirektor Weinbrenner erbaut, 1816 eingeweiht, von Hofmaler Kalmück ausgemalt, 1821 Tagungsort der Unionssynode, die Prälat Hebel leitete rechts und links davon die Gebäude des Lyceums (Gymnasiums illustre), an dem Professor Hebel unterrichtete und wo er zeitweise wohnte.
die Pyramide, das Rathaus, Kreuzstraße / Hebelstraße, das historische Gymnasium illustre, das historische Gast- haus zum Bären, das Hebeldenkmal im Schlosspark, das Hebelzimmer im Museum für Literatur am Oberrhein, das historische „Museum“, das Ständehaus, die Katholische Stadtkirche St. Stephan, die Münze und das vor der Stadt gelegene Stephanienbad. ‒ Im Gasthaus zum Bären am Marktplatz / Ecke Lange Straße, der heutigen Kaiserstraße, später im eigens dafür in der Langen Straße gebauten Museumsgebäude trafen sich interessierte Karlsruher Bürger zu einer Lesegesellschaft, zum gesellschaftlichen Austausch und zu geselligen Veranstaltungen im Museumsgebäu-de, sogar mit weiblichen Mitgliedern. Johann Peter Hebel (1760-1826), Friedrich Weinbrenner (1766-1826) und Feo-dor Iwanowitsch Kalmück (1767-1832) blieben allerdings lebenslang unverheiratet, zeitweise zusammenwohnend.
Ein Vorwort, ein kleines Literaturverzeichnis und die Bildnachweise stehen am Anfang und am Schluss, jedoch keine Anmerkungen. Die Texte sind meist allgemeiner Art. So ist das Buch weniger eine wissenschaftliche Veröffentlichung als vielmehr ein schönes Bilderbuch, mit zum Teil selten begegnenden oder sogar unbekannten historischen Bilddo-kumenten (weit überwiegend aus dem Stadtarchiv Karlsruhe) oder auch modernen Fotos von Ewald Freiburger, die-se in hoher Bildqualität.
Biographie und Werkgeschichte mit vielen Zitaten aus den Quellen und der Literatur. Ausführlich auch zu dessen „Freund“ Friedrich Weinbrenner.
Geburt und asiatische Herkunft des so benannten Malers und Kupferstechers Kalmück liegen im Dunkeln. In seinem Leben kam Kalmück in ganz Europa herum, so wiederholt auch nach Italien, wie ähnlich der Architekt Friedrich Weinbrenner (1766-1826), mit dem sich Feodor Iwanowitsch Kalmück (1767-1832) bei seinen wiederholten Aufent-halten in Karlsruhe anfreundete.
Kalmück war oft Porträtmaler. Weinbrenner ließ ihn allerdings auch die von ihm neu erbaute Karlsruher Evangelische Stadtkirche mit biblischen Szenen ausmalen, welche im Zweiten Weltkrieg mit zerstört wurden und so verloren gin-gen, ohne eine erhaltene Abbildung.