Hermann Weber (1892 – 1937)

Freiburger Bekenntnispfarrer

 

LKA KA 154.Nr.555.2

 

Ernst Hermann Weber wurde in Lörrach geboren und war nach seiner Rezeption (wegen Heeresdienst im Ersten Weltkrieg zurückdatiert) und einjährigem Vikariat zunächst 1920‒1925 Generalsekretär der Deutschen Christlichen Studentenvereinigung (DCSV) in Berlin. Anschließend war er bis zu seinem plötzlichen frühen Tod im 45. Lebensjahr Pfarrer an der Christuskirche in Freiburg, wo er schon kurz Vikar gewesen war. 1930‒1933 wurde Weber dort zugleich mit der Studentenseelsorge betraut.

 

Schriften: Weber, Hermann / Weise, Johannes, Die Botschaft vom Reich Gottes. Von der Berufung u. vom Dienst für das Reich Gottes, Berlin 1923, 38 S. (Stimmen aus der christl. Studentenbewegung, 20); W., H., Trübsal schafft Herrlichkeit. 7 Predigten, Berlin 1937 S. 56 S. (Stimmen u. Zeugnisse, 101)

Literatur: Es gibt bisher überraschenderweise keine spezifische Literatur zu Weber. Am häufigsten ist von ihm die Rede bei Caroline Klausing; Die bekennende Kirche in Baden, Stuttgart 2014 (VbKRG Bd. 4), 325 S. (s. Stellenregister) – Vgl. aber: Hermann, Erbacher, Biogramm H. W. in: Geschichte der bad. evang. Kirche seit der Union 1821 in Quellen, Karlsruhe 1996 (VVKGB; 53), S. 597f.; Gerhard Schwinge, Biogramm H. W. in: Die Evang. Landeskirche in Baden im Dritten Reich. Quellen zu ihrer Geschichte, Bd. VI, Karlsruhe 2005 (VVKGB, 62), S. 464f. (mit Stellenregister zu allen 6 Bänden).

1933 wurde Weber in den fünfköpfigen Aktionsausschuss der KPV gewählt, er war Mitglied im badischen Pfarrernot-bund. 1934 nahm er neben den ebenfalls aus Freiburg kommenden Pfarrer Karl Dürr und Professor Gerhard Ritter sowie dem Laien Friedrich Dittes aus Mosbach als einer der vier Vertreter Badens an der ersten Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche in Barmen teil. Außerdem war er der Vertreter Dürrs in der Leitung der Badi-schen Bekenntnisgemeinschaft (so die Bezeichnung in Baden statt der sonst üblichen Bezeichnung Bekennende Kirche / BK). ‒ Wegen der örtlichen Nähe und seiner wiederholten Arbeit unter Studenten hatte Weber zudem Verbindung zum sog. Freiburger Kreis (später: Freiburger Konzil), einer antinationalsozialistischen Widerstands-gruppe Freiburger Professoren (mit auswärtigen Mitgliedern). Der Freiburger Kreis stand in Opposition zum damaligen Universitätsrektor Martin Heidegger wegen dessen Kooperation mit dem NS-Regime.

 

 

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